Stefanie Kleinpeter, Valerie Krancan und Clara Roth mischen sich unter das Volk von Startups, Mentoren, Beratern und Partnern des Projekts VABN, die zahlreich zur Eröffnungsfeier des neuen FinTech-Standortes in die Rödelheimer Straße 45 erschienen sind. Es handelt sich um die drei Gewinnerinnen des Gestaltungswettbewerbes, die mit ihrem Raumkonzept „SPACE follows FUNCTION“ für VABN die Jury überzeugten. Sechs Monate sind seither vergangen; sechs Monate, in denen aus einem Entwurf Wirklichkeit wurden. Doch wie zufrieden sind die drei Studentinnen mit der Umsetzung? Welche Erfahrungen haben sie aus dem Projekt mitgenommen und wie hat sich ihr Leben seither verändert? Wir können unsere Neugierde nicht zurückhalten und schnappen uns die drei kurzerhand auf ein Kaltgetränk und für ein Interview.
VABN: Schön, dass ihr da seid! Wir sitzen hier quasi inmitten eures eigenen Raumkonzepts. Wie fühlt sich das an?
Clara: Toll! Es ist einfach nur toll, wenn man seine eigenen Träume und Konzepte verwirklichen kann und dann dabei auch noch so gut und professionell begleitet wird. Wir sind ja noch Studenten und trotzdem begegnet man uns total auf Augenhöhe und hat sich im Zuge der Umsetzung immer wieder mit uns ausgetauscht und auch mal um Hilfe und Rat gebeten. Wir wurden direkt als ein Teil des Teams eingebunden und haben dadurch viel gelernt und uns weiterentwickelt. Nach so einer guten Zusammenarbeit ist es besonders schön das Ergebnis zu sehen.
Valerie: Ich habe die Renderings gemacht und dann so nach und nach zu sehen, wie die Renderings Realität wurden und es auch nochmal live zu sehen ist wirklich eine unglaubliche Erfahrung.
VABN: Nach welchen Aspekten habt ihr die Räume für VABN gestaltet?
Stefanie: Eigentlich ging es von der Funktion aus. Wir haben überlegt, was die Startups wirklich benötigen und haben weniger auf farbliche Konzepte geachtet und mehr auf die Funktion. Das Konzept heißt ja auch SPACE follows FUNCTION und da ging es eigentlich wirklich nur darum, was die Startups brauchen und wie wir diese Bedürfnisse in ein Raumkonzept übersetzen können.
Clara: Die Nutzungsanforderungen für diesen Raum waren so unterschiedlich und teilweise unklar. Wir wussten ja zu Beginn gar nicht genau, wie viele Startups und Personen hier einziehen würden und wie schnell diese dann wieder wachsen würden. Somit wurde Variabilität schnell das wichtigste Kriterium unseres Konzepts.
VABN: Inwieweit wurde euer Ursprungskonzept umgesetzt und wo gab es Schwierigkeiten oder Änderungen?
Stephanie: Die Umsetzung ist sehr nah unserem Konzept und es gab eigentlich nur wenige Dinge, die in Absprache mit uns geändert wurden. So zum Beispiel die Lamellen an den Decken, die ursprünglich aus Holz sein sollten. Da sich das aber mit der Zeit verzogen und gedreht hätte, wurde ein anderes nachhaltigeres Material gewählt.
Clara: Auch der Mehrzweckraum hat sich etwas verändert. Dort hatten wir ursprünglich eine große Cafeteria geplant mit einem einzelnen Raum und einer offenen Ecke, die dann flexibel als Konferenzraum abtrennbar sein sollte. So ist es nun ein großer Mehrzweck- und Konferenzraum geworden, der etwas cleaner ist als wir ihn uns vorgestellt hatten.
VABN: Und die Kommunikation dieser Änderungen; hat das gut geklappt oder gab es für euch Überraschungen hier vor Ort?
Stefanie: Das lief total gut. Das Büro hat sich immer mit uns in Verbindung gesetzt und von Anfang an alles mit uns besprochen. So zum Beispiel im Falle der Schiebetüren. Diese waren zunächst durchaus umkämpft, doch nach Prüfung von Alternativen sind alle mit Überzeugung dabei geblieben.
Clara: Nein, Überraschungen gab es keine. Durch die enge und gute Zusammenarbeit mit dem Bauherren und dem Architekturbüro, die wöchentlichen Baubesprechungen und unsere regelmäßigen Besuche auf der Baustelle waren wir immer auf dem aktuellen Stand.
VABN: Was habt ihr aus der Zusammenarbeit und Umsetzung des Konzepts mit Aurelis mitgenommen?
Clara: Ich bin durch das Projekt und insbesondere die enge Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro viel viel schneller geworden, vor allem im Zeichnen. Dadurch bin ich in diesem Semester, in dem es um Ausführungsplanung geht, auch deutlich entspannter. Und bei einem Vorstellungsgespräch, das ich in der letzten Woche bei einem Architekturbüro hatte, war ich auch viel selbstbewusster als früher.
Valerie: Man lernt vor allen Dingen auch mit Rückschlägen umzugehen, also damit, dass man nicht immer das genau umsetzen kann, was man im Kopf hat, sondern immer wieder überlegen muss, wie man es umsetzbar machen kann.
VABN: Ihr wart ziemlich frisch in eurem Studium, als ihr mit dem Projekt begonnen habt. Wie hat sich diese Erfahrung auf euch und das Studium ausgewirkt?
Clara: Durch das Projekt hat sich für mich noch einmal gezeigt, dass mir der Architekturaspekt der Arbeit sehr viel Spaß macht. Nach längerem Überlegen habe ich mich nun entschieden, nach Abschluss meines Bachelors in Innenarchitektur einen Master in Architektur zu machen.
Valerie: Ich fand das Projekt sehr interessant und es war toll, so einen tiefen Einblick in den Bereich zu bekommen. Im vierten Semester hatten wir dann ein Projekt mit ganz anderem Fokus. Das finde ich gut, denn Büros sind zwar ein sehr spannender Bestandteil der Innenarchitektur, aber gerade am Anfang des Studiums gibt es für uns noch so viel zu entdecken.
Stefanie: Also für mich hat sich das eher so entwickelt, dass ich Büros super interessant finde und mich mehr damit beschäftigen möchte.
VABN: Hattet ihr schon die Gelegenheit mit den Startups hier vor Ort zu sprechen?
Stefanie: Ja und es freut uns wahnsinnig zu sehen, wie begeistert sie sind! Wir wurden von allen Seiten gelobt und das bestätigt uns natürlich in unserer Arbeit. Als nächstes ist für uns natürlich spannend zu sehen, was passiert, wenn sich manche der Teams vergrößern, um dann herauszufinden, ob unsere Idee mit der Skalierbarkeit der Fläche auch so genutzt wird.
VABN: Vielen Dank für das Gespräch und noch einmal herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Raumkonzept!