Fragen über Fragen. Gerne, immer her damit. Ende November steht endlich der Pitch Day an. Damit ist Zeit für Tabula Rasa: das bis dato theoretische Projekt, das wir auf dem Papier durchexerziert und für das wir bereits etliche Kooperationsgespräche geführt haben, wird spannende Wirklichkeit. Den Prozess dahin wollen wir so transparent wie möglich gestalten. Und beantworten an dieser Stelle einmal die wichtigsten Fragen angehender Bewohner, die sich bei uns für das gemeinsame Experiment beworben haben.
Wie sieht der Zeitplan zum Projekt aus?
Nach zahlreichen Monaten Vorbereitung können sich die Startups bis zum 31.10.2016 für das Projekt VABN bewerben. Ende November pitchen dann ausgewählte Startups vor der Jury ihre Ideen und bekommen ihrerseits Antworten auf noch offene Fragen. Spätestens am übernächsten Tag sollen die Startups über das Ergebnis informiert sein. Die Gewinner haben danach sieben Tage lang Gelegenheit, über einen „Mietvertrag Light“ ihre Teilnahme am Projekt zu besiegeln. Im Rahmen dessen wird Aurelis – zur besseren Raum- und Personalplanung der Startups – einen detaillierten Einblick in den zukünftigen Arbeitsraum verschaffen. Sollte sich ein Startup gegen eine Teilnahme entscheiden, bieten wir weiteren Bewerbern die Möglichkeit des Nachrückens an.
Ab Januar 2017 können die Startups dann endlich loslegen, und wir unsere Einweihungsparty schmeißen. Von Januar bis September 2017 sind diverse Events geplant, seien es offene Meetups, Demo Days oder kontinuierlicher Austausch. Die Startups sind eingeladen, den Raum selbst über eigene Veranstaltungen (in Absprache mit Aurelis und den anderen Startups) aktiv zu gestalten.
Sehen wir das Büro noch vor Einzug im Januar 2017?
Das Büro befindet sich aktuell bis Ende Dezember im kompletten Umbau. Blauer Teppich weicht Estrich, aus Bürozellen werden offene Räume, die sich über Schiebetüren flexibel schließen lassen. Wir werden mit den Gewinnern zeitnah wichtige Informationen zum Büro sowie den aktuellen Arbeitsstand teilen, damit sie vorab ihre Arbeitsplätze planen können. Ab Januar öffnen wir dann unsere Tore. Den Gewinnerentwurf, den wir als Vision gerade in den Räumlichkeiten zum Leben erwecken, findet ihr hier.
Was ist im „VABN-Paket“ dabei, und was wollt ihr dafür haben?
Neben neun Monate Mietfreiheit bemühen wir uns um ein möglichst umfangreiches „Full-Service-Paket“, das besonders zu Beginn einer Gründung benötigt wird, so dass ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren könnt. Über superschnelles Internet, Getränkepaket und Grundmöblierung hinaus haben wir bereits diverse Kooperationen geschlossen, die den Teams relevante Beratung in Bereichen wie Recht oder Marketing sichern oder auf ihre Idee aufmerksam machen sollen. Danke an dieser Stelle an unsere bisherigen Partner! Innerhalb der neun Monate organisieren wir diverse Gelegenheiten zum Networking bzw. Demo Days vor potenziellen Investoren. Wir erhoffen uns darüber hinaus einen lebendigen Austausch mit anderen Teams, um regelmäßig voneinander und miteinander lernen zu können. Im Sommer tut ihr das dann am besten auf eurer Terrasse mit Blick über Frankfurt.
Dafür erwarten wir nichts außer einen pfleglichen Umgang mit unserem komplett neu renovierten Büro sowie den ein oder anderen formalisierten oder spontanen Schulterblick, um von euch im echten Experiment zu lernen, welche Bedürfnisse ihr an ein Büro im Arbeitsalltag stellt. Nach etwa sechs Monaten planen wir ein Treffen mit Jurymitgliedern, um den bisherigen Fortschritt eures Teams zu besprechen und gemeinsam zu evaluieren, wie ihr die verbleibende Zeit am besten nutzen könnt, um eure definierten Ziele zu erreichen. Wir wünschen uns von den Startups einen genauso offenen Umgang mit uns wie andersrum, d.h. solltet ihr im Laufe der Monate feststellen, dass ihr nicht mehr mit vollem Commitment dabei seid, bitten wir darum, den Platz anderen Startups freizugeben.
Welche Ausstattung ist bereits vor Ort, und was müssen wir selbst mitbringen?
Wir stellen euch das Büro mit Blick über Frankfurt neun Monate lang miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung. Dazu gibt es die zum Arbeiten notwendige Infrastruktur. Das heißt, dass eure Arbeitsplätze mit den Grundutensilien ausgestattet sein werden: Tische, Stühle, Container, Whiteboards. Wir stellen außerdem geteilte Arbeitstools wie Drucker (der in durchschnittlichem Ausmaß genutzt werden sollte) sowie Kaffeemaschine und Getränke für euren Energieschub (bei deren Nutzung wir einen überdurchschnittlichen Gebrauch erwarten). Was ihr mitbringen solltet, sind zum einen Achtsamkeit im Umgang mit den Möbeln; zum anderen eure eigenen Laptops – und eben alles, was ihr sonst noch zur Verwirklichung eurer Idee braucht. Für eure eigenen Möbel finden wir in begrenztem Umfang ebenso Platz.
Mit wie vielen Mitgliedern kann mein Team im Januar 2017 einziehen?
Da wir vor allem Startups in der Gründungszeit unterstützen wollen, die sich ein eigenes schönes Büro vielleicht selbst nicht leisten könnten bzw. für die die Anmietung eines Büros ein besonders hohes Risiko darstellt, handelt es sich zu Beginn idealerweise um ein Team von zwei bis acht Mitgliedern.
Für uns stellen die besonderen Herausforderungen junger Startups an die Flexibilität ihrer Räumlichkeiten das größte Lernpotenzial dar. Ihnen wollen wir über die Schulter schauen, welche Bedürfnisse sie haben und wie sie den Raum gebrauchen. Im Laufe der Monate erwarten wir in der Konsequenz, dass gewisse Teams in der Anzahl ihrer Mitglieder stagnieren, aber vor allem entweder – hoffentlich! – wachsen oder – leider! – aufhören werden.
Von den bis zu 50 Plätzen, für die das Büro in der Gänze ausgelegt ist, kalkulieren wir anfangs einige freie Arbeitsplätze ein, um ein Skalieren erfolgreicher Startups räumlich bis zu einem gewissen Maße zu erlauben; wollen aber dennoch sicherstellen, dass es sich von Anfang an um einen belebten Raum handelt. Das ideale Verteilungsszenario ergibt sich nicht zuletzt aus der Qualität der Pitches und aktuellen sowie prognostizierten Anforderungen eines jeden Startups. Und etwas startup-typischen Improvisieren.
Wie groß ist der Raum, und wie viele Startups werden ausgewählt?
Das Büro ist 570 Quadratmeter groß und fasst – je nach Belegungsdichte – insgesamt zwischen 40 und 50 Personen. Entsprechend wollen wir beim Pitch der Bewerber Ende November ca. sechs bis acht Startups mit zu Beginn je ca. zwei bis acht Personen auswählen. Es wird jeweils offene Flächen sowie „eigene“ Räume geben, um dem Anspruch von Offenheit und Privatsphäre gerecht zu werden. Die größte Fläche, die für größere Meetings oder gemeinsame Veranstaltungen angedacht ist, ist auf ca. 50 Personen ausgerichtet.
Die tatsächliche Auswahl liegt bei unserer kompetenten Jury, welche mit ihrer Einschätzung die Perspektiven der Bankenwelt, Investoren sowie anderer Startups vertritt und zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen wird. Das ideale Verteilungsszenario ergibt sich nicht zuletzt aus der Qualität der Pitches und aktuellen sowie prognostizierten Anforderungen eines jeden Startups. Und etwas startup-typischen Improvisieren.
Aus welchen Bereichen wählt ihr Startups aus?
Aufgrund der besonderen Standortstärken in Frankfurt fokussieren wir uns auf FinTechs und InsurTechs als zukunftsweisende Antwort auf das etablierte Finanzwesen. Dennoch sind alle innovativen Ideen zu einer Bewerbung aufgerufen. Uns liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Startups gegenseitig befruchten können.
Warum sucht ihr ausgerechnet eher junge Startups?
Gerade junge Startups kämpfen oft mit der Hürde, sich keine eigenen Räumlichkeiten leisten zu können oder ein zu hohes finanzielles Risiko mit der Anmietung eines Büros auf sich zu nehmen. Wir wollen ihnen damit eine erste wesentliche Barriere aus dem Weg räumen und gleichzeitig die Gründermentalität in der Region fördern.
Für uns als Immobilienunternehmen stellen junge Startups eine besondere Herausforderung dar, weil sie flexible Ansprüche an ihre Büroräume stellen. Innerhalb kurzer Zeit skalieren diese Startups potenziell von beispielsweise zwei auf zehn Mitarbeiter und brauchen damit ad hoc mehr Bürofläche. Auf der anderen Seite tragen diese Startups mit das größte Risiko, die Anfangsphase nicht zu meistern und genauso unerwartet weniger bis hin zu gar keine Räumlichkeiten mehr zu benötigen. Für VABN kann das heißen, dass beispielsweise nach einem halben Jahr einige Startups nicht mehr weitermachen, andere dafür mehr Raum für weitere Mitarbeiter benötigen. Diese und weitere Anforderungen an ein rundum flexibles Büro wollen wir für unsere eigene Zukunft besser verstehen.
Was passiert nach den neun Monaten Mietfreiheit? Oder: Wo ist der Haken?
Kein Haken. Das Wichtigste vorab: Die ausgewählten Startups haben im Anschluss an die mietfreie Arbeitszeit von Januar bis September 2017 keinerlei Verpflichtungen, in ein bezahltes Mietverhältnis überzugehen. Es steht ihnen frei, das Beste aus den neun Monaten Mietfreiheit zu machen und im Anschluss ein anderes, für sie passendes Büro anzumieten.
Jedoch wird Aurelis denjenigen Startups, die erfolgreich gewachsen sind, nach September 2017 die VABN-Räumlichkeiten zu im Frankfurter Vergleich mit anderen Büroimmobilien günstigen Konditionen anbieten. Interessierte Startups können bei Bedarf die Mietkonditionen rechtzeitig absprechen, oder eben mit Ablauf der neun Monate ausziehen.